in traumhafter Blick auf die Außenalster bot sich den Teilnehmern der NFB Cheftage 2020 im Hotel Le Meridien in Hamburg.
Im neu gestalteten Bankettbereich des erst vor kurzem fertig gestellten Umbaus hatten wir die sechste Etage quasi für uns allein. Dank eines lichtstarken Laserbeamers mit 15000 Ansilumen musste der Raum für die einzelnen PowerPoint Präsentationen nicht verdunkelt werden und die Teilnehmer konnten in den kurzweiligen Redepausen ihre Blicke ins weite Rund schweifen lassen.
Vorstandsvorsitzender Rainer Stromberg begrüßte die zahlreich gekommenen Mitglieder des Neuen Forum Baumanagement.
Sein Blick war, wie auch das Motto der Tagung „Fit für das nächste Jahrzehnt“, vorwärts gerichtet. Doch bevor er in das spannende und vielversprechende Tagungsprogramm einstieg, warf er einen kurzen Blick zurück. Zum einen auf den gestrigen Abend im Casa di Roma und auf die Auszeichnungen, die einige unserer Mitglieder im letzten Jahr erhalten haben.
Sein Dank galt als erstes unserem Lokalmatador Alfonso Buttice vom Mitgliedsbetrieb Hollenbach, der gemeinsam mit Wolfgang Setzler dieses wirkliche Kleinod mediterraner Ernährung ausfindig gemacht hat. Die Teilnehmer waren voll des Lobes für die Qualität der Speisen und Getränke und Rainer Stromberg resümierte „Das sind wir. Kaum sind wir im NFB zusammen wird es herzlich, weil wir uns kennen und gleichzeitig laut, weil wir uns viel zu erzählen haben.“
In seinen weiteren Begrüßungsworten spürte man – nun wird es sehr persönlich – dass es nicht nur um eine Auszeichnung ganz besondere Art geht, sondern auch um einen ihm sehr nahe stehenden Freund. Wilhelm und Maria Knoll wurden 2019 mit dem wohl höchsten Preis im deutschen Handwerk, dem Heribert-Späth-Preis, ausgezeichnet. Dieses Lorbeerblatt der Ausbildung wurde dem Oberbayern und seiner Ehefrau Maria für sein vielfältiges Engagement in Sachen Mitarbeiterführung und Ausbildung verliehen.
Und wie konnte es treffender sein, als dass seine Kinder Magdalena und Ferdinand Knoll stellvertretend für ihre Eltern die NFB-eigene Würdigung in Hamburg entgegen genommen haben. Vorstandsmitglied Jochen Renfordt drehte mit dem Handy ein kurzes Video der Grußworte und schickte es Willi und Maria Knoll in den Urlaub – auf die andere Seite unseres Erdballs – per WhatsApp nach Neuseeland. Diese Reise mit unserem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Michael Brendel und seiner Frau Petra war bereits seit vielen Monaten geplant und nicht verschiebbar.
Weitere Auszeichnungen erhielten Dietmar Ahle für seine Wahl zum Landesinnungsmeister und Jochen Renfordt für seine Wahl zum Präsidenten der Handwerkskammer Südwestfalen. Den Schluss seiner Begrüßungsrede bildete das Vorstellen neuer Mitglieder im Berichtszeitraum.
So konnte Rainer Stromberg das neue Fördermitglied Skamol aus Dänemark und seinen neuen Deutschland Chef, Patrick Porth begrüßen, wie auch das neue Mitglied, die Maler Eck GmbH aus Heidelberg, die von ihrem Inhaber und Geschäftsführer Sebastian Eck im NFB vertreten wird. Beide erhielten zum äußeren Zeichen ihrer Verbundenheit und Mitgliedschaft im NFB die Mitgliedsurkunde.
Wie Mobil ist unsere Zukunft?
So lautet der das Thema von Dr. Karsten Kroos, der von seinem Netzwerkpartner im BBUG, Wolfgang Setzler, herzlich begrüßt wurde. Der CEO der Automobilzuliefersparte von Thyssen Krupp spannte einen informativen Bogen von dem ersten Auto bis zur digitalen Vernetzung zukünftiger Verkehrsleitsysteme. Seine Informationen zur Mobilität in der Zukunft zogen die NFB Mitglieder in ihren Bann. Vor allem sein Blick hinter die Kulissen der vordergründigen Nachrichtenmeldungen war für die Mitglieder des NFB spannend und wertvoll zugleich. Der Vormittag verging wie im Flug und über die Ausblicke von Karsten Kroos, dem promovierten Maschinenbauer, wurde noch lange beim gemeinsamen Mittagessen diskutiert. Das Restaurant im neunten Stock des Hamburger Spitzenhotels bot einen faszinierenden Blick auf die Außenalster wie auch einen würdigen Rahmen zur Einnahme gaumengerechter Spitzengastronomie.
Alles unter Strom!
So ließe sich das Fazit von Albert Mantels Vortrag in Worte fassen. Der in der damaligen Sowjetunion geborene Leipziger start-up-Unternehmer zeigte an vielen bis dahin unbekannten Beispielen auf, wie abhängig und verletzlich doch die aktuelle und zukünftige Energieversorgung in der BRD und Europa heute ist. Jeder Verbraucher möchte den Strom sozusagen aus der Steckdose zu jeder Zeit und möglichst in greifbarer Nähe. Ohne sich aber Gedanken zu machen, woher er kommt.
Windräder, nein Danke!
Atomkraft wird laut Politik-Beschluss spätestens 2023 in Deutschland abgeschaltet und Kohle zum Heizen von Kraftwerken ist aus Umweltgesichtspunkten nicht mehr opportun. Woher also soll der Strom für eine sichere Grundauslastung in der Zukunft kommen? Vielleicht aus alten Atommeilern nahe der deutschen Grenze? Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Strom ist und bleibt ein wichtiges Wirtschaftsgut ,welches nicht nur an der Strombörse in Leipzig gehandelt wird. Die anschließende Diskussion zeigte einmal mehr, wie wichtig für uns Unternehmer der Blick über den berühmten Tellerrand ist. Vor allem unter dem Gesichtspunkt der weltweit voranschreitenden E- Mobilität.
members time
Rainer Stromberg eröffnete die Mitgliederversammlung zu welcher der NFB frist- und formgerecht eingeladen hatte und stellte die Beschlussfähigkeit fest.
Nach dem Jahresbericht und Rückblick auf das Jahr 2019 stellte Finanzvorstand Johannes Hohmann den Jahresabschluss 2019 und das Budget 2020 vor. Beide wurden einstimmig und ohne Enthaltung gebilligt.
Die zukünftige Ausbildung unserer Lehrlinge sorgte für reges Interesse in der sonst eher schwierigen Aufmerksamkeitsphase, so direkt nach der Mittagspause.
Wenn wir in Zukunft ein mehr an Leistung einfordern wollen, dann müssen wir auch bereit sein, mehr in die Ausbildung unserer Lehrlinge zu investieren. Genau dieses Ziel will die NFB Akademie mit der neu entwickelten BUSS-Strategie verfolgen.
BUSS steht für Bildung-Unterhaltung-Sport und Spaß. Vier Merkmale, die in der Ausbildung von heranwachsenden Jugendlichen die Eckpfeiler bilden. Leistung ist eine Gleichung die nur dann nach Links aufgelöst werden kann, wenn auf der anderen Seite Talent, Ausbildung und Fleiß ins Spiel kommt, so Wolfgang Setzler, Motor und Initiator der BUSS-Strategie.
Gemeinsam mit unseren Fördermitgliedern wollen wir die Ausbildung der uns anvertrauten Menschen attraktiver und begehrenswerter gestalten. Dass das neue Konzept der NFB Akademie den Nerv der Zeit getroffen hat, zeigen die vielen Anmeldungen von Lehrlingen im zweiten Lehrjahr, die noch während der Tagung erfolgten. Die erste Schulung ist für den Sommer 2020 geplant.
„Danke Jochen“, so die Worte von Rainer Stromberg zur Verabschiedung von Vorstandsmitglied Jochen Renfordt, der sich nun nach mehr als zehnjähriger Vorstandsarbeit im Resort Ausbildung den Vorstand des NFB verläßt, aber weiterhin Mitglied im NFB bleibt. Wie bereits eingangs erwähnt, wurde Jochen Renfordt November 2019 zum Präsidenten der Handwerkskammer Südwestfalen gewählt.
Sebastian Eck wurde einstimmig und ohne Enthaltung zu seinem Nachfolger gewählt. Sebastian Eck ist ein Teil des Generationswechsels im NFB, der vor einiger Zeit mit der Wahl von Johannes Hohmann als Vorstand Finanzen begonnen hat.
Jung sterben – und das am liebsten spät.
Mit diesem Statement begann der ärztliche Direktor der Max Grundig Klinik Professor Curt Diehm, sein eineinhalbstündiges Redefeuerwerk. Besonders angenehm für die Zuhörer war die verständliche Ansprache von medizinischen Vorgängen in unserem Körper ohne das sonst übliche Fachchinesisch aus dem Elfenbeinturm der Mediziner.
„Weniger ist mehr“, dieses Glaubensbekenntnis der Genügsamkeit ist für den Chef und praktizierenden Arzt mehr als nur eine Worthülse. Mehr Achtsamkeit für unseren Körper und weniger operieren lautete eine seiner Forderungen. Grüner Tee, Omega drei Fettsäuren, viel Bewegung an der frischen Luft und bei einer Heißhunger-
attacke einfach eine Handvoll Nüsse sind für den Keynote-Speaker und Herzspezialisten die Quadratur der Gesundheitslehre.
Modern, aktiv und nachhaltig
Als CDU-Mitglied und selbstständiger Jurist für Steuerrecht spannte Professor Götz Tobias Wiese einen informativen Bogen von beruflicher Bildung und Digitalisierung bis hin zu Bürokratieabbau und Steuerreform. Ein bisschen war es für Professor Wiese wie in der Vorlesung an der Business Lorsch Schule in Hamburg, denn die Teilnehmer hingen wie Studenten im ersten Semester förmlich an seinen Lippen.
Mit viel Herzblut vermittelte der Fachanwalt für Steuerrecht, wie wichtig aktive Mittelstandspolitik für die politische Entwicklung unseres Staates ist. Nur wenn eine ausreichende Anzahl von Unternehmern sich in der Politik engagieren, wird auch etwas umgesetzt von dem, was innerhalb einer Legislaturperiode geplant war.
Dies war ein echter Gedankenaustausch auf Augenhöhe ohne den sonst oft vorherrschenden Populismus.
Rien ne va plus,
„Nichts geht mehr“, in Deutschlands Hauptstadt, so Ralf Spann, der Geschäftsführer der Akelius Gmbh aus Berlin. Wer glaubt, dass durch die neu beschlossene Mietpreisbremse auch nur eine bezahlbare Wohnung mehr entsteht, der irrt nicht nur, sondern ist im Sinne der Handwerksunternehmer auf dem Holzweg. Ralf Spann, der auch gleichzeitig Head of Europe im Unternehmensverbund ist, zeigte mit anschaulichen Beispielen, wie sich der Wohnungsmarkt in anderen europäischen Metropolen entwickelt hat und wo der Staat meinte, regulierend eingreifen zu müssen. Die Karawane der Investoren wird weiter ziehen – genau dort hin, wo sich Staat und Politik zurückziehen. Sozialer Wohnungsbau ist kein Abfallprodukt der Mietpreisbremse, sondern vielmehr die primäre Aufgabe des Staates. Wir haben nicht wegen der steigenden Mieten ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum, sondern deshalb, weil der Staat sich aus diesem Markt – vornehm ausgedrückt – zurückgezogen hat. Das Tafelsilber, das bis dato mit bezahlbarem Wohnraum vorhanden war, wurde in Windeseile an den meistbietenden verhöckert. Es gibt keine einzige Großstadt, wo sich nach dem Eingreifen der Politik (ausgenommen hiervon sind Förderprogramme) der Wohnungsmarkt positiv entwickelt hat.
Ganz anders sieht es dort aus, wo der Markt sich frei entwickeln konnte. Dies unterstrich Ralf Spann mit überzeugenden Vorher-/Nachher-Bildern.